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Viele Kinder freuen sich darauf, wenn ihre Zähne locker werden und ausfallen. Ein wackelnder Zahn ist jedoch nur erfreulich, wenn es sich um einen Milchzahn handelt, welcher durch einen bleibenden Zahn ersetzt wird. Treten im bleibenden Gebiss wackelnde Zähne auf, so sollte umgehend ein Zahnarzt aufgesucht werden.

Dieser setzt alles daran, den natürlichen Zahn zu erhalten und kann hierfür verschiedene Behandlungsmöglichkeiten verwenden.

Das Wichtigste vorab:

  • Kann man einen Zahn im Kiefer bewegen, so sprich man von einem lockeren Zahn.
  • Für lockere Zähne gibt es zahlreiche Ursachen, meist liegt jedoch eine Parodontitis, also eine Entzündung des Zahnhalteapparats zugrunde.
  • Wackelnde Zähne äußern sich dadurch, dass sie sich beim Zubeißen und Kauen bewegen und sogar zu Schmerzen führen können.
  • Lockere Zähne können entweder wieder im Kieferknochen verankert werden oder müssen im schlimmsten Fall entfernt werden.

Lockeren Zähne

Von lockeren Zähnen spricht man, wenn einer oder mehrere Zähne im Oberkiefer oder Unterkiefer wackeln bzw. locker im Zahnhalteapparat sitzen. Dabei kann jeder Zahn betroffen sein. Zudem muss dieser Zahn nicht direkt wackeln. Oft bemerken Betroffene beim Zubeißen und Kauen, dass betroffene Zähne etwas nachgeben.

Wackelt ein Zahn im Milchzahngebiss, so ist das völlig normal. Beim Wechsel der Milchzähne zu den bleibenden Zähnen werden die Milchzähne locker, fallen aus und werden durch den nachfolgenden Zahn ersetzt.

Bedenklich wird es, wenn die bleibenden Zähne beginnen, locker zu werden. Nach diesen Zähnen folgen im menschlichen Gebiss keine weiteren Zähne. Das heißt, ein Zahnverlust eines bleibenden Zahnes kann natürlich nicht mehr ersetzt werden.

Eine Ausnahme bildet eine kieferorthopädische Behandlung. Hier wird direkt in die Zahnstellung eingegriffen und Zähne werden bewegt. Dadurch kann es zu einer Lockerung der Zähne kommen. Jedoch verfestigt sich die Zahnstellung nach der Behandlung von selbst und es sollten keine wackeligen Zähne mehr vorhanden sein.

Ursachen von wackelnden Zähnen

Pauschal kann man nicht die eine Ursache festlegen, welche zu wackelnden Zähnen führt. Verschiedenste Ursachen können zur Lockerung von Zähnen führen.

Milchzahngebiss Im Milchzahngebiss ist es normal, dass immer mehr Zähne zum Wackeln beginnen. Diese werden locker, fallen aus und geben so dem nachfolgenden Zahn Platz zum Durchbrechen. Die bleibenden Zähne nehmen ihren Platz ein, welchen Sie bestenfalls bis zum Lebensende behalten.
ZahnunfallDurch äußere Gewalteinwirkung kann es passieren, dass die Fasern, welche den Zahn befestigen, überdehnen oder sogar reißen. Dadurch wird die Zahnhalterung beeinträchtigt und der betroffene Zahn locker.
Schlecht sitzender ZahnersatzIst der Zahnersatz, wie z. B. Kronen und Brücken, nicht richtig angepasst, kann es zu Fehlbelastungen der Zähne kommen. Sind dadurch einige Zähne ungewöhnlich starkem Druck ausgesetzt, können diese locker werden.
Kieferchirurgischer Eingriff Wurde während einer kieferchirurgischen Operation ein Zahn entfernt, so kann es vorkommen, dass der Nachbarzahn locker wird. Das kommt daher, dass sich zum einen der Kieferchirurg meist an den Nachbarzähnen abstützt, und zum anderen, dass sich die Zähne gegenseitig stützen. Fehlt nun der Nachbarzahn, muss sich dieser zunächst daran gewöhnen. Die Zahnlockerung verschwindet so meist von selbst.
Nächtliches Knirschen Leiden Patienten an Bruxismus bedeutet das, dass sie meist nachts mit den Zähnen knirschen. Hierbei werden die Zähne des Oberkiefers und Unterkiefers aufeinandergepresst und übereinander geschoben. Dies führt zu einer Überbelastung des Kauapparats und kann ebenfalls dazu führen, dass sich einzelne Zähne lockern.
ParodontitisParodontitis gilt als häufigste Ursache für lockere Zähne. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung des Zahnhalteapparats, meist verursacht durch eine andauernde Zahnfleischentzündung. Während der Parodontitis werden der Kieferknochen und der gesamt Zahnhalteapparat durch Bakterien angegriffen. Dadurch kommt es zu einem Zahnfleischrückgang und Knochenabbau und dies wiederum führt zur Lockerung der Zähne.

Symptome von lockeren Zähnen bei Parodontitis

Eine Parodontitis ist nicht immer mit Schmerzen verbunden, wodurch sie häufig erst spät erkannt wird. Folgende Symptome können bei einer Parodontitis auftreten:

  • Zahnfleischbluten
  • Zahnfleischschwund
  • Zahnfleisch (Gingiva) verfärbt sich dunkelrot und wird dick
  • Anhaltender Mundgeruch
  • Schlechter Geschmack im Mund
  • Druckschmerz am Zahnfleisch
  • In Zahnzwischenräumen weißgelbe Flüssigkeit erkennbar

Behandlung von lockeren Zähnen

Je nach Ursache und Stärke der Lockerung der Zähne sind unterschiedliche Behandlungsmethoden möglich.

Zahnimplantate und Brücken

Wenn der Wackelzahn so sehr gelockert ist, dass er nicht mehr gerettet werden kann, so muss der Zahnarzt den lockeren Zahn ziehen. Um den Zahn zu ersetzen können entweder Brücken oder Zahnimplantate verwendet werden.

Brücken werden verwendet, wenn die angrenzenden Zähne stabil verankert und gesund sind. Der Zahnersatz wird dann an den Nachbarzähnen verblockt, welche sozusagen als Brückenpfeiler dienen. Die Brücke selbst ist der Zahnersatz, welcher die entstandene Lücke füllt.

Sind die Nachbarzähne ebenfalls nicht mehr gut gefestigt, ist eine Zahnbrücke nicht möglich. Ist jedoch der Kieferknochen stabil genug, so können hier Zahnimplantate verwendet werden. Diese Zahnimplantate werden direkt in den Kieferknochen eingebracht und dienen als Halterung für den Zahnersatz. In diesem Fall sind keine weiteren Zähne zur Halterung notwendig.

Frühzeitige Behandlung der Parodontitis

Bei einer Parodontitis ist der Zahnhalteapparat und das Zahnbett entzündet. Es haben sich zwischen Zahn und Zahnfleisch Taschen gebildet, welche im Falle einer Parodontitis bis zur Zahnwurzel reichen können. 

In diesen Zahnfleischtaschen lagern sich Beläge, Plaque und Zahnstein an, welche mit einer einfachen Zahnbürste nicht entfernt werden können. Während die Zahnfleischtaschen bei einer Parodontitis bis zu den Zahnwurzeln reichen können, beträgt die durchschnittliche Tiefe in einem gesunden Zustand zwischen 2 und 3 mm. 

Mit einer frühzeitigen Behandlung bekommt man eine Parodontitis gut in den Griff und kann schwerwiegenden Folgen vorbeugen. Unter örtlicher Betäubung reinigt der Zahnarzt die Zahnfleischtaschen mit verschiedenen Geräten, um alle Beläge gründlich zu entfernen.

Anschließend werden die Taschen gründlich gespült, um möglichst alle Bakterien zu beseitigen. 

Die Behandlung einer Parodontitis benötigt zusätzlich die Mitarbeit des Patienten, welcher vermehrt auf eine gründliche Zahnreinigung achten muss. Ist die Parodontitis ausgeheilt, normalisiert sich das Zahnfleisch und weiterer Knochenabbau wird verhindert.

Verwendung künstlicher Knochen

Ist der Knochenabbau sehr weit fortgeschritten ist es in manchen Fällen möglich, die Zähne trotzdem zu erhalten.

Zunächst muss eine vorhandene Parodontitis vollständig ausgeheilt sein. Der Zahnhalteapparat muss also entzündungsfrei vorliegen. Dann kann der behandelnde Zahnarzt künstlichen Knochen in die betroffenen Stellen einbringen, um den angegriffenen Knochen zum Knochenaufbau zu bewegen.

Durch diese Behandlung wird der Kieferknochen angeregt, selbst neuen Knochen zu bilden. Dies reicht meist aus, um die lockeren Zähne nach einem Knochenverlust wieder zu befestigen.

Gibt es noch weitere Möglichkeiten?

In manchen Fällen sind auch kleinere Behandlungsmethoden ausreichend, lockere Zähne wieder zu stabilisieren. Ist die Lockerung durch einen Unfall entstanden, so kann man die Zähne verkleben oder mit Hilfe einer Schienung stabilisieren, bis sie wieder gut im Knochen verankert sind. Dies ist auch nach einer Zahnentfernung durch eine Operation möglich, wobei die Nachbarzähne anfangs oft zusätzlichen Halt benötigen.

Eine Schiene kann auch dann verwendet werden, wenn Zahnlockerungen vom Knirschen herrühren. Eine Tiefziehschiene entlastet den Zahn und kann so verhindern, dass sich Zähne lockern.

Schlechtsitzender Zahnersatz kann dazu führen, dass die Zähne falsch belastet werden und dadurch gelockert werden.  Durch einfache Maßnahmen kann ein unpassender Zahnersatz eingeschliffen und damit korrigiert werden.

Das wackeln der Zähne vorbeugen

Sollten Sie bereits feststellen, dass ein oder mehrere Zähne wackeln, sollten Sie umgehend einen Zahnarzt aufsuchen. Um lockeren Zähnen vorzubeugen, gibt es einige Möglichkeiten:

  • Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt
  • Zweimal am Tag gründlich Zähne putzen
  • Einmal am Tag Zahnseide verwenden
  • Auf Schmerzen und gerötetes Zahnfleisch achten. Das Zahnfleisch mit der Zahnbürste massieren.
  • Zuckerkonsum reduzieren
  • Bei Bruxismus (Knirschen) eine Schiene verwenden
  • Bei spürbaren Erhöhungen von Zahnersatz den Zahnarzt aufsuchen
  • Nach einem Unfall im Mundbereich die Zähne durch den Zahnarzt kontrollieren lassen.
  • Regelmäßig Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen lassen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema lockere Zähne

Welche Hausmittel gibt es für lockere Zähne?

Gegen lockere Zähne helfen Hausmittel eher weniger. Wenn Sie lockere Zähne feststellen, sollten Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren. Um lockeren Zähnen in Verbindung mit einer Parodontitis vorzubeugen, sollten die Zähne zweimal am Tag gründlich gereinigt werden.

Bekanntermaßen wirken Kamille und Salbei entzündungshemmend. Als Tee können sie als Mundspüllösung verwendet werden und so die Heilung einer Parodontitis begünstigen. Auch ein spezielles Zahnfleischbalsam kann unterstützend verwendet werden.

Gibt es homöopathische Mittel für lockere Zähne?

Bestimmte homöopathische Mittel sollen bei lockeren Zähnen helfen. Wobei sie eher dabei unterstützen, Entzündungen zu heilen, als wirklich den Zahn wieder zu festigen.

Hier können verschiedene Mittel eingesetzt werden, worüber Sie ein Homöopath beraten kann. Jedoch sollte man dennoch einen Zahnarzt aufsuchen und die genannten Präparate eher unterstützend einsetzen. Eine gründliche Parodontitisbehandlung kann dadurch nicht ersetzt werden.